Moderner Megaline Melkstand sorgt für entspanntes Melken

Klug erweitert – Biomilcherzeugung in smartem Stallkonzept

Eine nicht nur ökonomisch interessante Stallerweiterung findet sich bei der Ehrenstein GbR in Irsen, im Windecker Ländchen gelegen. Gerd Ehrenstein betreibt dort gemeinsam mit seinem Neffen Pascal Ehrenstein eine Milchkuhhaltung. Jetzt haben beide die Herde fast verdoppelt – von rund 50 auf 100 Kühe – und ein arbeitswirtschaftliches und effizientes Betriebskonzept für die Biomilcherzeugung nach Naturland-Richtlinien realisiert.

Dabei haben die beiden die vorhandenen Stallgebäude smart mit dem Neubau eines Boxenlaufstalls verbunden. Im alten Stall sind Abkalbeboxen und das Jungvieh untergebracht. Der vorhandene Futtertisch wurde zum Beispiel kostengünstig als Außenfuttertisch verlängert und ermöglicht eine beidseitige Futtervorlage im alten und neuen Stall. „Unser Ziel war es, durch die Integration vorhandener Gebäude die Baukosten pro Platz zu senken und arbeitswirtschaftliche Vorteile zu realisieren.“

Gerd Ehrenstein (li.) und Pascal Ehrenstein haben die Herde auf 100 Tiere aufgestockt und ein innovatives Stallkonzept umgesetzt.

Herzstück des neuen Boxenlaufstalls mit knapp 100 Liegeplätzen und 4 Separationsplätzen ist ein Megaline Melkstand von Lemmer-Fullwood, der von der Firma Altjohann aus Reichshof geplant und installiert wurde. Er ist im Frontbereich als offener Melkstand gemeinsam mit Betriebsbüro und Technikräumen untergebracht. „Wir haben uns unterschiedliche Konzepte angesehen – für das Megaline Konzept sprach eine Reihe von Alleinstellungsmerkmalen“, erläutert Pascal Ehrenstein. „Zum einen lässt sich in einem Doppel-Achter mit steiler Fischgräte problemlos und entspannt mit einer Person melken – bei Leistungen von bis zu 80 Kühen pro Stunde. Die Übersicht ist nicht zuletzt durch das einzigartige Konstruktionsprinzip des Megaline Holmkastens optimal“, so der junge Agrarbetriebswirt. Und Gerd Ehrenstein ergänzt: „Zudem ermöglicht es eine hervorragende Erreichbarkeit der Euter und einen zügigen Ein- und Austrieb, ist im Betrieb sehr leise und kann sehr flexibel und modular auf künftige Anforderungen erweitert werden.“ Ausgestattet ist der Melkstand mit einer Reihe moderner Assistenzsysteme. Dazu zählt zum Beispiel die Abnahmesteuerung Flowmatic S mit Stimulationspuls. „Damit erreichen wir ein automatisches Anrüsten sowie eine Erhöhung der Melkbereitschaft, ohne dass dafür zusätzliche Arbeitszeit erforderlich ist“, berichtet Gerd Ehrenstein. Die Vario-Flow Milkmeter ermöglichen eine automatisierte Erfassung von Milchmenge und Leitwert während des Melkvorgangs. Als gute Entscheidung hat sich auch die Umstellung auf eine Energiespar-Kochendwasserreinigung BWAC erwiesen.

Robuster, pflegeleichter Melkstand mit zügigem Ein- und Austrieb und sehr guter Erreichbarkeit der Euter: Blick in den neuen 2x8 Megaline Melkstand

„Als wir die Planungen begonnen haben, war uns natürlich der dramatische Anstieg der Energiepreise nicht bewusst. Die BWAC-Energiespar-Reinigung sorgt nicht nur für einen extrem schnellen Reinigungsvorgang. Die elektrische Leistung ist mit 4,5 kW auch sehr niedrig, sie hat extrem niedrige Betriebskosten und das System kann auch ideal als Speicher für bzw. mit erneuerbarer Energie genutzt werden. Hier werden wir mittelfristig unsere Fotovoltaik-Anlage smart integrieren.“

Modernes Herdenmanagement: Mit Full-expert erkennen wir Eutererkrankungen viel früher. Zudem funktioniert die Brunsterkennung perfekt – auch bei stillbrünstigen Tieren.

 „Nachdem wir nun einen sehr tiergerechten Stall geschaffen haben und mit Fullexert ein umfassendes Herdenmanagement besitzen, welches den Gesundheits- und Fruchtbarkeitstatus einer jeden Kuh optimal erkennt und steuert, halte ich durch weitere züchterische Maßnahmen unter unseren Standort- und Betriebsbedingungen eine Leistung mehr als 8000 kg Milch pro Kuh und Jahr für realistisch“, beschreibt Pascal Ehrenstein das nächste Ziel der Betriebsentwicklung